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Roboter operiert erstmals am Knie

16.11.1999

Rastatt/Düsseldorf - CASPAR heißt der erste Roboter, der jetzt bei Kreuzbandoperationen eingesetzt wird.

Auf der Medizinmesse Medica ’99 in Düsseldorf (17. bis 20. November), stellt Hersteller orto MAQUET (Rastatt / Baden-Württemberg) die neuartige Anwendungsmöglichkeiten der Robotik in der Medizin vor. Kreuzbandabrisse gehören zu den häufigsten Sportverletzungen. Bundesweit stehen jährlich bis zu 100.000 dieser Eingriffe an. Bei rund einem Viertel der Patienten verläuft die Operation nicht optimal, weil der Kreuzbandersatz nicht korrekt platziert wurde. Hier leistet nur CASPAR maschinelle Präzisionsarbeit.

CASPAR ist eine Abkürzung für "Computer Assisted Surgical Planning And Robotics". Im Vorfeld der eigentlichen Kreuzbandersatz-OP wird der Eingriff zunächst am Computer geplant: Anhand computertomografischer, dreidimensionaler Daten des gesunden Kniegelenks wird die Position des Kreuzbandes am geschädigten Knie rekonstruiert. So ist es erstmals möglich, das funktionelle Zusammenwirken aller Bänder im Kniegelenk mit einzubeziehen.

Im OP setzt der Operationsroboter die Planung präzise um: Mit einer von Chirurgenhand unerreichbaren Genauigkeit fräst er die Bohrkanäle für die Kreuzbandplastik. Eine außerordentlich exakte Positionierung ist entscheidend, um später schmerzhafte Fehlplatzierungen zu vermeiden. Die robotergestützte Operationsmethode für Kreuzbandabrisse entwickelte orto MAQUET im Schulterschluss mit der Wissenschaft. Initiator der neuen Therapieform ist Prof. Dr. Leo Gotzen von der Universität Marburg, wo CASPAR bereits im Klinikalltag mit großem Erfolg bei Kreuzbandoperationen eingesetzt wird.

Bis zum Frühjahr 2000 ist geplant, CASPAR auch bei der totalen Kniegelenksimplantation einzusetzen. Außerdem soll er mit der Anbindung eines Navigationssystems selbst "sehen" lernen. Die Roboter-Forscher von orto MAQUET arbeiten auch daran, das Planungs- und Operationssystem mit Laser-Technologie auszustatten. Dies eröffnet neue Möglichkeiten in der Weichteilchirurgie, beispielsweise könnten Tumore dann mittels Roboter wesentlich exakter entfernt werden.

© medizin.at / OTS

 

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