Auf diesem Chromosom befinden sich auch Gene, die der Beteiligung an Krankheiten wie Leukämie und Brustkrebs verdächtigt sind.
Der Erfolg gelang nach Informationen der US-amerikanischen Tageszeitung Newsday den Wissenschaftlern aus England, Japan und den USA im Rahmen des "Human Genome Projekts".
Ziel des Projekts ist es, bis zum Jahr 2005 die gesamte menschliche Erbinformation zu entschlüsseln. Dazu müssen die Sequenzen der 23 menschlichen Chromosomenpaare, die aus insgesamt drei Milliarden DNS-Basenpaaren bestehen, ermittelt werden.
Genetischer Fingerabdruck: Langsam wird er vollständig.
Das "Human Genome Projekt" wurde 1990 von US-amerikanischen Biologen ins Leben gerufen. Inzwischen beteiligen sich die 15 größten Genforschungsinstitute der Welt an dem gigantischen Forschungsvorhaben. Die Wissenschaftler hoffen, dass die Entschlüsselung des menschlichen Erbgutes dazu beitragen wird, die etwa 4000 menschlichen Erbkrankheiten zu besiegen.
Erst knapp 4% entschlüsselt: Nun Durchbruch gelungen?
Bis zum letzten Jahr gelang es den Forschern allerdings nur, 3,6 Prozent des genetischen Codes in eine lesbare Form zu bringen.
Mit der vollständigen Entschlüsselung des Chromosoms 22 gelang jetzt der erste große Durchbruch. Adam Felsenfeld vom US-amerikanischen National Human Genome Research Institute in Bethesda kommentiert: "Das ist ein Meilenstein in dem Wissen über uns selbst. Es ist der erste Hinweis darauf, dass ein Chromosom zusammengebaut werden kann und dass wir das menschliche Erbgut vollständig verstehen können."
Die üblichen Verdächtigen
Das Chromosom 22 enthält unter anderem auch Gene, die bei Krankheiten wie Lungenkrebs, Leukämie und geistiger Behinderung eine Rolle spielen.
Die Wissenschaftler wollen am 1. Dezember auf Pressekonferenzen in London und Washington ihren Erfolg präsentieren und die Ergebnisse einen Tag später in einem wissenschaftlichen Magazin veröffentlichen.
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