Nach Ansicht von Medizinern können Erkrankungen in Hals, Nase und Ohren ihre Ursachen auch im Magen haben.
Infektionen können nicht nur von außen, sondern auch aus dem Körperinneren kommen, wobei hier häufig Magensaft und Galle, die durch den Schlund kommen, die Verursacher sind.
Wie der HNO Facharzt Prof. Ingo Herrmann bei einer Düsseldorfer Tagung feststellte, ist eine mögliche Ursache für Entzündungen der Nasen-Nebenhöhlen, des Mittelohrs und der Mandeln besonders im Schlaf aufsteigender Mageninhalt.
Laut jüngsten Studien aus den Vereinigten Staaten leidet etwa ein Drittel der Menschheit an "definiertem Unwohlsein", welches von leichtem Aufstoßen bis hin zu Erbrechen reicht. Häufig macht sich dies im Frühstadium durch Schluckschmerzen oder Sodbrennen bemerkbar.
Über eine optische Kontrolle der Speiseröhre mittels winziger eingeführter Endoskope stellte der Wissenschaftler fest, daß die oberen Atem- und Speisewege während der Schlafphase anders als angenommen arbeiten.
Der Mediziner entdeckte, daß bei fast einem Drittel seiner Patienten Speisereste, die im Schlaf in die Speiseröhre gelangt waren, über mehrere Stunden dort verblieben.
Da Menschen im Tiefschlaf oder während der Aufwachphase nicht schlucken, könne Magensaft oder auch Galle durch den erschlafften Schliessmuskel in die Speiseröhre eindringen.
Laut Dr. Hermann stellt das vor allem für Personen, die schnarchen oder unter Atemschwierigkeiten leiden, ein Problem dar, da hier Unterdruck den unteren Teil der Speiseröhre zusätzlich aufspreitze.
Auch ein Grund für Reizhusten oder "Asthmatische Beschwerden" können, so Prof. Hermann, "Reflexbögen" zwischen Luft- und Speiseröhre gemeinsam mit dem Reflux sein.
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