Die Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie präsentierte auf der EuropaBio 1999 in München die neuesten Daten.
Weltweiter Führer bleibt die USA, dennoch ist Europa trotz gesetzlicher Einschränkungen auf der Aufholspur.
Von den 1996 weltweit auf den Markt gekommenen Arzneimittel waren 20 bis 30 Prozent gentechnischen Ursprungs. Nächstes Jahr soll die 60 Prozent Marke überschritten werden. Die EMEA (europaische Agentur für die Beurteilung von Arzneimitteln) hat im Jahr 1997 elf und 1998 weitere 13 biotechnologische Produkte positiv beurteilt. In Deutschland waren 1998 schon etwa 50 gentechnisch hergestellte Medikamente auf dem Markt.
Auch in der Agrobiotechnologie sind die Zahlen steigend. Im April 1998 waren 47 verschiedene gentechnisch veränderte Pflanzen zugelassen. Die Anbauflächen umfassten 1997 etwa zwölf Millionen Hektar, 1999 waren es bereits 30 Millionen Hektar.
Auch in diesem Bereich erwies sich die USA als führend. 40 Prozent der Soja-Ernten und 30 Prozent der Mais-Ernten kamen 1998 aus gentechnisch verändertem Saatgut, angebaut in der USA. Im selben Jahr lag der Anteil an gentechnisch verändertem Raps bei 40 Prozent der gesamten Anbaufläche Kanadas.
In Deutschland verhält es sich anders: wird gentechnisch verändertes Saatgut wird nur zu Versuchszwecken angebaut. Die Freisetzung von gentechnisch veränderten Pflanzen ist in Österreich praktisch verboten.
Auch bei Patentanmeldungen liegt die USA vorne. Von 1992 bis 1994 waren rund 50 Prozent der Anmeldungen amerikanischen Ursprungs, rund 30 Prozent der Anmeldungen fallen auf die EU, 12 auf Japan.
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