Joie Jones und seinem Team von der University of California ist es gelungen, ein neuartiges Instrument zu entwickeln, das nicht mehr direkt auf die Haut gedrückt werden muss, um Diagnosen des darunterliegenden Gewebes zu erstellen.
Vor allem bei Verbrennungen mussten sich Mediziner eher auf eine visuelle Diagnostizierung verlassen, wobei naturgemäss unter der Haut liegende Schädigungen von Blutgefässen nicht erkannt werden konnten.
Das Problem, Ultraschalldiagnosegeräte dieser Art zu entwickeln, lag bislang in der Impedanz der Luft. Der Widerstand, den die Luft oder auch das Gerät selbst den Ultraschallwellen entgegensetzt, war so hoch, daß der Schall vor Erreichen der Haut bereits reflektiert wurde.
Die Wissenschafter lösten diese Schwierigkeit jetzt, indem sie den Schallkopf mit mehreren sauerstoffhaltigen Polymerschichten umgaben, wobei die Impedanz der einzelnen Schichten jeweils etwas höher als die der Luft liegt. Auf diese Weise können die Wellen etwa sechs Zentimeter Luft ungestört überbrücken.
Dr. Bruce Achauer, Direktor der Abteilung für Verbrennungen in Irvine, der das bei einer Tagung der Acoustical Society of America vorgestellte Gerät an etwa 100 Patienten testete, zeigte sich beeindruckt. Zwar könne das Diagnosegerät noch keine Bilder liefern, aber die gewonnen Daten liessen sehr exakte Rückschlüsse auf Gefässverletzungen zu.
Ein weiterer Vorteil liegt in der Handlichkeit und Bedienungsfreundlichkeit des Apparates, der ihn nicht nur für Intensivstationen und Spezialkliniken, sondern vor allem auch für den ambulanten Einsatz tauglich macht.
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