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Spermizidgele können Harnwegs-Infektionen auslösen

23.11.1999

Spermizidbasierende Verhütungsmittel sind ein wichtiger Beitrag zu verantwortungsbewußter Gebnurtenkontrolle. Doch könnte ihre Anwednung auch negative Auswirkungen haben: Gerade ihren Langzeiteinflüssen auf die Gesundheit des weiblichen Urogenitaltraktes sollte weitaus mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Anläßlich des 37sten Jahrestreffens der Amerikanischen Gesellschaft für Infektionskrankheiten wurde eine neue Studie vorgestellt, die die Möglichkeit einer gesundheitsgefährdenden Wirkung des Einsatzes von Spermiziden ohne Applikation von Diaphragmen zur Empfängnisverhütung thematisiert.

Während vorlaufende Studien die Auswirkung von Spermiziden immer im Zusammenhang mit dem Gebrauch von Diaphragmen untersuchten, ist die Studie von Handley die erste wissenschaftliche Arbeit, die die ausschließliche Anwendung verschiedener Spermizide vergleicht und auf Infektionsrisiken überprüft.

Die Wirkungsweise von niedrigdosierten Spermiziden (üblich bei Verhütungsmitteln in Form von: Zäpfchen, Cremes, Gelen, Schwämmchen und Schäumen) könnte problematisch sein, da die schützende Wirkung der vaginalen Bakterienflora beeinträchtigt wird bzw. diese Bakterien abgetötet werden können.

Ohne diesen bakteriellen Schutz ist es resistenteren Krankheitskeimen ein Leichtes, Kolonien zu bilden und so Infekte auszulösen. Die Forschungsleiterin, Margaret Handley (University of California, Berkley) fügte hinzu, daß höherkonzentrierte Spermizide (über 5% aktive Inhalte) einen wahrscheinlich anders gearteten Einfluß auf die natürlichen Bakterienkulturen des Genitalbereiches haben.

519 gesunde und sexuell aktive junge Frauen wurden über ihren Gebrauch von Verhütungsmitteln und Harntraktsinfektionen in der Vergangenheit befagt, 455 der Frauen in die Testgruppe aufgenommen, wobei das Kriterium die Verwendung von Spermiziden unter Ausschluß der Anwendung von Diaphragmen war.

"Die Menge an biologischen Daten legt die Schlußfolgerung nahe, daß eine Beziehung zwischen der Anwendung von Spermiziden ohne Diaphragma und Infektionen besteht", wenngleich die Forscherin einschränkt, daß es unterschiedliche Relationen zwischen Harnwegsinfektionen und verschiedenen Spermiziden gäbe.

Handley betont, daß es sich bei ihrer Arbeit um eine Vorstudie handelt, die auf der Befragung von Frauen über Infektion und Spermizidgebrauch in der Vergangenheit basiert. In einer Langzeitstudie soll mehr über die Eigenschaften dieser Verhütungsmittel herausgefunden werden.

© medizin.at

 

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