Bei etwa fünf Prozent jener Patienten, die eine Schmerzklinik oder -ambulanz aufsuchen, ist eine neurochirurgische Schmerzbehandlung notwendig.
"Dabei steht der behandelnde Chirurg vor dem Problem, daß die eigentliche Schmerzursache nur eine untergeordnete Rolle für den Therapieerfolg spielt", betonte Prof. Dr. Oskar Schröttner, Univ.-Klinik für Neurochirurgie Graz, bei einer Veranstaltung im Rahmen der Aktion "Jahr des Gehirns".
Eine einfache Unterbrechung der Schmerzbahnen könne den Schmerz meist nicht lösen.
Mit modernen Methoden wird durch Einbringen elektrischer Sonden auf bioelektrischem Weg in die Schmerzverarbeitung eingegriffen. Damit können bei bis zu drei Viertel der Patienten die Beschwerden gelindert werden.
Allerdings, so Schröttner, werden derartige Eingriffe bei nur sehr wenigen Patienten wirklich benötigt.
Er fordert, daß die neurochirurgische Schmerzbehandlung jenen Ärzten überlassen werden sollte, die "eine angeborene Fähigkeit haben, alle Aspekte der Schmerzperzeption zu erfassen". Dazu gehöre nicht zuletzt der empathische Umgang mit den psychologischen Aspekten dieses Feldes.
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