Die dabei entstehenden Stich- oder Schnittwunden sind nicht ungefährlich. "Wunden, die durch mechanische Gewalt entstehen, zerstören die Haut teilweise oder vollständig. Damit fällt die Funktion der Haut aus, den Körper vor Krankheitserregern zu schützen."
Es drohen drei Gefahren: Erstens entsteht durch die geschädigten Nerven Schmerz, der sich auf den Allgemeinzustand negativ auswirkt. Zweitens entstehen durch verletzte Blutgefäße Blutungen, die lebensgefährdend werden können. "Eine starke Blutung kann, wenn sie nicht oder nicht exakt oder nicht rechtzeitig gestillt wird, unter den Anzeichen eines schweren Schockzustands zum Tod führen", so Dr. Feinböck vom Österreichischen Roten Kreuz. Drittens entsteht durch den verletzenden Gegenstand, durch Berühren der Wunde oder durch eine nachträgliche Verschmutzung eine Infektion.
Bei den Infektionen gibt es wiederum drei gefährliche Erreger: Den Eitererreger, verbunden mit der Gefahr einer Blutvergiftung. Den Tollwuterreger, der über Bißverletzungen durch erkrankte Tiere übertragen wird. Den Tetanuserreger (Wundstarrkrampf). Eine Infektion mit diesem Erreger ist bei jeder Verletzung möglich, insbesondere bei Wunden, die mit rostigen Nägeln, Holzspänen, Erde oder Mist in Berührung gekommen sind. Dr. Feinböck rät eine Tetanus-Schutzimpfung dringend an, da der Mensch gegen den Tetanuserreger keine natürlichen Abwehrstoffe besitzt.
"Der Verletzte ist hinzusetzen oder hinzulegen”, so Feinböck. ”Die Stich- oder Schnittwunde muß keimfrei verbunden werden, allerdings ohne dabei die Wunde zu berühren, sie zu reinigen oder zu desinfizieren. Verwenden sie keine Salben, Puder oder Hausmittel. Fremdkörper in der Wunde belassen und den
verletzten Körperteil ruhigstellen. Innerhalb von sechs Stunden, am besten aber sofort, ist ein Arzt aufzusuchen."
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