Schon eine höhere Dosis an Sauerstoff während der Operation kann die Zahl der Wundinfektionen auf die Hälfte reduzieren. Dies zeigt eine neue Studie von Dr. Daniel Sessler, die am 20. Januar in "The New England Journal of Medicine" veröffentlicht wurde.
Frühere Studien ergaben, daß schon das Warmhalten des Patienten während des Eingriffes die Infektionsrate um ein Drittel senken konnte; auch waren Blutverlust- und Tranfusionsraten niedriger.
Eine weitere Studie aus dem letzten Jahr bestätigte die Annahme, daß Sauerstoffgaben während und nach der Operation das Auftreten von postoperativer Übelkeit und Erbrechen um die Hälfte reduzieren könne.
Die Gruppe europäischer und amerikanischer Wissenschafter unter der Leitung von Dr. Daniel Sessler von der University of California in San Francisco (UCSF), die schon den Einfluß von Wärme auf die Verhinderung postoperativer Infektionen erfolgreich erforschte, fokussiert in der aktuellen Studie die Relation von Sauerstoffgaben im Zuge operativer Eingriffe zu Häufigkeit von Wundinfektionen.
In der Studie wurden 500 Patienten, die sich einer Dickdarmoperation unterziehen mußten, während des Eingriffes und zwei Stunden danach wechselweise mit einem Sauerstoffgehalt von 30% oder 80% versorgt. Nur 5% (13) der Patienten, die 80% Sauerstoff erhalten hatten, litten an postoperativen Infektionen.
Im Gegenzug dazu jedoch 11% (28) der Patienten, die 30% Sauertsoff erhalten hatten. Nur 5 Patienten der 80%-Gruppe mußten intensivmedizinisch nachbehandelt werden jedoch 12 Patienten der 30%-Gruppe. Auch die Mortalitätsrate war in der 30% Gruppe erhöht.
Die Standardkonzentration an Sauerstoff beträgt 30%. Eine Erhöhung auf 80% könne zu einer halbierung sowohl der Infektionsraten als auch von Übelkeit/Erbrechen führen, es wären auch keine Nebenwirkungen feststellbar gewesen. Zudem sei die Methode sehr Kostgünstig meinte Sessler.
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