Neuer Ansatz zur Tumorbekämpfung:: Verschiedene Krebsarten über gemeinsamen Nenner behandeln! Werden Krebstumore nicht mit genügend Kupfer versorgt, können sie keine neuen Blutgefäße bilden.
Davon sind Sofia Merajver von der Universität Michigan und ihr Team überzeugt. Auf diesem Weg sei es ihnen bei einer kleinen Gruppe von Patienten mit fortgeschrittenem Krebs gelungen, sowohl Wachstum als auch Ausbreitung der Tumore für mehr als ein Jahr zu stoppen.
Die Teilnehmer der Phase-1 Studie litten an verschiedenen metastasierenden Krebsarten (u.a. Brust, Niere, Darm, Lunge, Haut, Bauchspeicheldrüse, Prostata) und hatten die konventionellen Methoden bereits ausgeschöpft. Bei 5 von 6 Patienten, deren Kupferspiegel für 90 Tage auf ein Fünftel des natürlichen Wertes reduziert wurde, stellten die Tumore ihr Wachstum ein, berichtet Studienleiterin Merajvern in der Januarausgabe von "Clinical Cancer Research".
Und weiter: "Es bildeten sich auch keine neuen Tumore; bei der 6. Patientin ist es nur bei einem Tumor zu einem weiteren Wachstum gekommen, alle anderen haben stagniert." 12 weitere Patienten konnten aus Krankheitsgründen nicht über 90 Tage auf einem so niedrigen Kupferspiegel gehalten werden, bzw. erreichten diesen nicht.
Die Studie untersuchte in erster Linie, wie weit der Kupferspiegel gesenkt werden kann. Das Überraschende an dieser Erkenntnis ist, daß es erstmals bei Menschen möglich sei, verschiedene Krebsarten über einen "gemeinsamen Nenner" bei der Neubildung von Blutgefäßen zu behandeln.
Weitere Studien, die Möglichkeiten ausloten, das Wachstum der Tumore schon zu einem früheren Zeitpunkt zu stoppen, wurden angekündigt.
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