Dr. Thierry Calandra und Kollegen des Centre Hospitalier Vaudois in Lausanne, Schweiz konnten zur Aufklärung des septischen Schocks weiter beitragen. In der letzten Ausgabe von „Nature“ berichtet Calandra über ein neuentdecktes Zytokin: den Makrophagenmigrationshemmer (MIF)
Der septische Schock ist eine simple Abwehrreaktion des Körpers. Die eingedrungenen Bakterien produzieren Toxine, die wiederum körpereigene Zellen zur Produktion Zytokinen veranlassen. Diese Proteine stellen einen Trigger für das Immunsystem dar und verursachen in der betroffenen Region eine Entzündung. Dieser Ablauf ist meistens selbstlimitierend, indes bei Befall einer großen Körperregion (Höhle) der gesamte Körper mit diesen Toxinen überschwemmt wird.
In der letzten Ausgabe von „Nature“ berichtet Calandra über ein neuentdecktes Zytokin: den Makrophagenmigrationshemmer (MIF). Seit 40 Jahren bekannt, fanden die Schweizer Forscher hohe Konzentrationen von MIF bei Patienten mit septischem Schock und im Tierversuch bei Mäusen mit bakterieller Peritonitis.
Nach Injizierung eines MIF – Blockers bei den erkrankten Mäusen konnte der septische Schock weitgehend verhindert werden. Die Überlebensrate schoß von 0 auf 60%, auch wenn der MIF – Blocker erst Stunden nach der Infektion appliziert wurde.
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