Forscher berichten, daß sie in Zukunft verschiedene Arten von Krebs mit einer neuen, präziseren Technologie schneller entdecken werden können. Man kann es sich als neue Art von Mikroskop vorstellen, das die genetische Aktivität anstelle sichtbarer Strukturen von Zellen und Geweben darstellt.
Derzeit wird Krebs dadurch diagnostiziert, daß Wissenschaftler unter dem Mikroskop nach bestimmten biologischen Veränderungen in Zellen suchen.
Die neue Technik geht weit über diese Beobachtung der Aktivität von Tumorzellen hinaus.
Dr.Patrick Brown, Biochemiker an der Universität Stanford sagt in der letzten Ausgabe von "Nature" über seine Ergebnisse:"Man kann es sich als neue Art von Mikroskop vorstellen, das die genetische Aktivität anstelle sichtbarer Strukturen von Zellen und Geweben darstellt."
In ersten großangelegten Studien verwendeten die Wissenschaftler Glasprozessoren mit der Größe in Groschengröße und konnten so 18 000 DNS - Abschnitte gleichzeitig beobachten. Die Forscher konzentrierten sich auf die Zellen des B - Zellymphoms, einer hochmalignen Tumorvariante. Sie entdeckten 2 unterschiedliche Formen dieser Erkrankung, die durch unterschiedliche Muster an Genaktivität unterschieden werden können.
Diese Ergebnisse erklären teiweise, warum 2/5 der Patienten auf Standardchemotherapie gut ansprechen, während der Rest Remissionen zeigt oder die Erkrankung lethal endet. Diese Technik beruht auf der Beobachtung chemischer Botenstoffe, die von genaktiven Zellen abgegeben werden. Die Aktivität der Gene konnte durch die Anzahl aktivierter DNS Segmente und die Menge an angegebenen Botenstoffen abgeschätzt werden.
Dr. Todd Golub, Whitehead Inst. und Dana-Farber Krebsinstitut: "Wir betrachten nur die Spitze eines Eisberges und unsere Erwartungen gehen weit über diese Ergebnisse hinaus und versprechen für viele Tumorarten Diagnostizier- und Therapiefortschritte".
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