Forscher der Johns Hopkins Universität konnten einen Mechanismus im Nervensystem des Gehirns ausfindig machen, der charakteristische Symptome der Huntington Disease auslöst und früher erkannt werden kann als die klinischen Symptome.
Die Huntington Disease (HD) ist als vererbbare genetische Erkrankung bekannt. Es gibt allerdings auch Menschen, die nur Träger dieser Genmutation sind, ohne jemals dabei zu erkranken.
Experten wußten schon lange, daß die zu Beginn der Erkrankungen auftretenden ruckartigen Bewegungen das Ergebnis einer Zellzerstörung sind. Jetzt weiß man, daß diese Störungen in den Basalganglien stattfindet. Diese Zellen im Cerebrum werden für die Korrektur von Irrtümern in den Bewegungen verantwortlich gemacht.
Die Studiengruppe setzte sich aus Menschen mit HD, Menschen, die das Gen zwar aufwiesen, die selber jedoch noch nicht erkrankt waren und einer Kontrollgruppe zusammen. Während der Studie mußten die Teilnehmer mit einem Roboterarm einen Gegenstand ergreifen. Anschließend wurde die Stärke der ruckartigen Bewegungen gemessen.
Je öfter die Bewegung ausgeführt wurde, desto ruckartiger wurde sie sowohl bei den Erkrankten als auch bei den Personen, die ansonsten noch keinerlei Erkrankungssymptome zeigten. Die klinischen Symptome hingegen würden, nach Schätzungen der Forscher, erst sieben Jahre später diagnostiziert werden.
Die Wissenschaftler hoffen mit dieser Erkenntnis neben der Einführung verbesserter Früherkennungsmöglichkeiten die Entwicklung von Therapieformen zu beschleunigen.
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