Medikamente, die ihr Ziel im Körper erreichen sollen, müssen oft viele Membranen passieren - dafür müssen sie sich sogennater Carrier-Proteine bedienen. Eines dieser bereits bekannten Proteine ist das PepT1. Substanzen, die damit transportiert werden können, sind auch für die orale Medikation verfügbar.
Mit Hilfe der Erkenntnisse zur Molekularstruktur von PepT1 können die Wissenschafter nun darauf schließen, ob eine spezielle Substanz bindungs- und damit transportfähig ist oder nicht.
Die Molekularstruktur vieler Drogen läßt derzeit oft nur eine parenterale Applikation zu. Jetzt hat Patrick Bailey von der Heriot University in Edinburgh ein dreidimnensionales Bild eines Proteins gebracht, das Patienten helfen soll, ihre Medikation zu einem größeren Teil per Tabletten und weniger duch Injektionen zu empfangen.
Dies bringt nun zwei Vorteile mit sich: Einerseits können Injektabilia nun zu oralen Darreichungsformen umgearbeitet werden - andererseits könnten bereits ad acta gelegte Drogen, die sich während ihrer Entwicklungsphase als zur Membranpassage ungeignet erwiesen hatten, mit dem Ziel der oralen Verabreichung wieder in den Herstellungsprozess integriert werden.
Dies würde neben den Vorteilen der oralen Verabreichungsformen auch zu Kostensenkungen beitragen.
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