In der aktuellen Ausgabe des British Medical Journal kommen schottische Wissenschaftler zu anderen Aussagen anhand ihrer Studien als unser Newsbericht von vor 2 Tagen.
Die Tumore bei Frauen ohne oder mit Hormonersatztherapie unterscheiden sich nicht im Schweregrad behaupten Dr. Sheila Stallard und ihre Kollegen an der North Glasgow Universität.
„Das Faktum, daß die Prognose sich nicht durch Hormonersatztherapie verschlechtert, sollte die Kollegen wieder sicherer in der Anwendung werden lassen“ so Stallard. Es wurden 1100 Patientinnen mit diagnostiziertem Brustkrebs in den Jahren 1988 bis 1993 untersucht. 166 (14,9%) der Frauen standen bereits vor der Krebsdiagnose unter Hormonersatztherapie.
Die Autoren untersuchten jeden Fall nach Art, Größe und Stadium des Tumors und konnten keinen signifikanten Unterschied ausmachen. „Diese Ergebnisse decken sich mit unserem generellen Verständnis, wie Östrogen auf das Brustgewebe einwirkt...
Frauen mit Hormonersatztherapie werden öfters kontrolliert und daher wird der Krebs früher erkannt“ so Dr. Anna Blackwood, Universität von Pennsylvania. Und weiter: „Frauen mit einer familiären Anamnese von Brustkrebs oder grenzwertigen Biopsien sollten keine Hormonersatztherapie anstreben – hier kann Tamoxifen bei Hochrisikopatienten eine Risikominderung um 50% erwirken.
Der Schlüssel ist das klare Gespräch mit dem behandelnden Arzt über mögliche Risken. Für die durchschnittliche Frau ohne Risikofaktoren bleibt die Hormonersatztherapie eine sichere und wertvolle Option.“
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