Forscher haben nun die Ursache tödlicher Komplikationen identifiziert, die fallweise nach Lungentransplantationen auftreten. Die Ärzte des Universitätsspitales und des Kinderspitales in Philadelphia entdeckten, daß nach der Operation bei manchen Patienten die Ammoniakwerte im Blut
bis auf ein toxisches Niveau stiegen.
Die in der aktuellen Ausgabe von "The Annals of Internal Medicine" veröffentlichte Studie beobachtete 145 Erwachsene, die ein Lungentransplantat erhielten, über eine Zeitspanne von 5 Jahren. Bei 6 Patienten trat die
sogenannte Hypeammoniämie auf, 5 der Patienten verstarben daran. Von den
Patienten, bei denen keine erhöhten Ammoniak Werte auftraten, starben 24.
Bei der einzigen Patientin, die die Hyperammoniämie überlebte, wurden die
abnormalen Werte sehr früh festgestellt, so konnte sie entsprechend
behandelt werden. "Diese eine Patientin ist noch kein Beweis, daß die
Therapie alle Patienten retten wird, bei denen diese Komplikation auftritt,
aber es weist uns den Weg für weitere Studien", meinte Dr. Gerald Berry, Endokrinologe am Kinderspital von Philadelphia.
Es konnten durch die Studie auch Risikofaktoren für die Hyperammoniämie
abgeklärt werden: Die Patienten, bei denen die Komplikation auftraten,
zeigten eines oder mehrere der folgenden Probleme:
Gastrointestinale Komplikationen (Blutungen oder Infektionen)
Intravenöse Ernährung
Hoher Druck in den lungenzuführenden Blutgefässen
Absenz eines Leberenzyms, der Glutamin Synthetase
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