Das sogenannte Harmatom, ein kleines tumorähnliches Gebilde im
Hypothalamus, kann das Verlangen zu lachen erhöhen.
Das Journal "Neurology" berichtet in der neuesten Ausgabe über eine
Fallstudie an 3 Patienten, die an diesem nichtkanzerogenen Tumor
litten, der neben leichten epileptischen Anfällen auch ein unüblich
häufiges Verlangen zu lachen bewirkte.
Typischerweise kam es zu 10-15 Lachanfällen pro Tag, wobei der
Lachwunsch nach Aussage von Studienleiter Dr. Berkovic, einem
australischen Neurologen, nicht notwendigerweise auch ein wirkliches
Lachen nach sich ziehen musste.
Die Patienten fühlten sich an die pupertäre Phase erinnert. Alle
fanden dieses Verlangen trotz der manchmal entstehenden peinlichen
Situationen durchaus angenehm, auch wenn sie danach Angst vor einem
epileptischen Anfall haben mußten. Die epileptischen Anfälle konnten
zwar durch Medikamente gestoppt werden, nicht aber der Lachdrang.
Wie das Lachen genau entsteht ist zwar noch nicht eindeutig geklärt,
es scheint sich dabei jedenfalls um ein komplexes Zusammenspiel von
Emotionen, Denkprozessen und der physischen Kontrolle der
Gesichtsmuskulatur zu handeln, in das der Hypothalamus involviert ist.
Berkovic unterstreicht, daß dieses in der Studie untersuchte
Lachverlangen durchaus als Symptom für ein Harmatom zu werten sei.
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