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Alzheimer: Schlüssel gefunden?

02.03.2000

Seit 1993 ist bekannt, daß Menschen, die eine bestimmte Form des Lipoproteins apoE aufweisen, früher an Alzheimer zu erkranken als Menschen, die eine andere Form des Proteins in sich tragen. Jetzt fanden Forscher heraus, warum dem so ist.

Die Existenz von Ablagerungen im Gehirn - sogenannter Plaque - ist eines der Kennzeichen der Krankheit. Nun konnte erstmals bewiesen werden, daß apoE die Entwicklung von Plaque im Gehirn fördert. Die Studie, die an menschliche Proteine produzierenden Mäusen durchgeführt wurde, zeigt weiters auf, daß apoE4, die "risikoreiche" Variante, größere Schäden anrichtet als apoE3.

Der Autor, Dr. David M. Holtzmann von der "Washington University School of Medicine" in St. Louis et.al. kooperierte dabei mit Dr. Steven M. Paul und Kelly R. Bales von den Forschungslabors der Pharmafirma "Eli Lilly". Über die Studie wird im Journal "Proceedings of the National Academy of Sciences" (Ausgabe 14 März) berichtet.

Bei Alzheimer bilden sich in den Gehirnen der Betroffenen Ablagerungen von Amyloid-B, einem Proteinfragment unbekannter Funktion. Dieses Protein kommt in geringen Spuren in Körperflüssigkeiten vor. Die Studie zeigte, daß das Plaque selber zu keiner Schädigung des Gehirns führte. In Zusammenhang mit apoE bilden sich jedoch zusammen mit Teilen geschädigter Zellen neue Strukturen:

"Für mich weisen diese Daten darauf hin, daß apoE4 deshalb der Hauptrisikofaktor für Alzheimer ist, weil es mit dem Amyloidprotein interagiert und es veranlaßt, eine feinfaserige Struktur zu bilden, die zu den Schädigungen führt. Die Tiere mit apoE4 hatten 10mal mehr fibrilläre Ablagerungen als die Tiere mit apoE3." erklärt Holtzman und schließt: "Daß apoE4 die Menge an Fibrillen derartig steigern kann, scheint für mich auch eine Erklärung dafür zu sein, daß diese Version des Lipoproteins ein genetischer Risikofaktor für Alzheimer ist".

© medizin.at

 

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