Theoretisch können alle Patienten mit fulminanter Myokarditis innerhalb 2 Wochen wieder gesund sein – laut Forschungsbericht von der Johns Hopkins Universität.
„Die Ärzte müssen jedes rechte Mittel zur Aufrechterhaltung der Herzfunktion verwenden, so können alle Patienten nach 2 Wochen erholt sein und ein normales Leben weiterführen,“ rät Co-Autor Dr. Kenneth L. Baughman in einer Aussendung der Universität.
Dr. Robert E. McCarthy III und Kollegen an der Johns Hopkins und dem Hershey Medical Center, Hershey, Pennsylvania untersuchten die Langzeitergebnisse von 147 Patienten mit Myokarditis, von denen 15 eine fulminante und 132 eine akute (nicht-fulminante) Myokarditis hatten. „Unter den Patienten mit fulminanter Myokarditis waren 93% 11 Jahre nach der Biopsie noch am Leben, ohne eine Herztransplantation bekommen zu haben – verglichen mit nur 45% der Patienten mit akuter Myokarditis,“ berichten die Forscher.
Sie merken an, dass diese Ergebnisse mit den basalen Charakteristika der Erkrankungen kontrastieren da ja die Patienten mit fulminanter Myokarditis am Beginn schwerer als die mit akuter erkrankt waren. „Die Daten zeigen, dass die fulminante Myokarditis sich von der akuten, nichtfulminanten unterscheidet – charakterisiert durch einen „schlechten“ Start und einem guten Heilungserfolg,“ berichten sie in der Märzausgabe des „New England Journal of Medicine“. Jedoch ist eine prompte Diagnose bei fulminanter Myokarditis essentiell.
„Diese Erkrankung zeigt ein sehr rasches Fortschreiten und die Konsequenzen sind sehr dramatisch – die Patienten können plötzlich versterben,“ sagt Dr. Hare im Statement von Johns Hopkins. „Wir wollen die Ärzte darauf hinweisen, dass obwohl dieser Zustand sicherlich nicht häufig vorkommt, bei allen Personen mit grippeähnlichen Symptomen und Flüssigkeit in der Lunge darauf geachtet werden soll. Das EKG zeigt Anzeichen der Erkrankung – eine Biopsie verifiziert die Diagnose.“
Die Autoren weiter: „Die Daten zeigen wichtige Implikationen für die Behandlung von akutem Herzversagen. Sie merken an, dass eine Unterschidung zwischen fulminanter und akuter Myokarditis den Ärzten helfen kann, Spenderherzen den Patienten zuzuweisen, die sie am dringendsten benötigen.
In einem Editorial kommentiert Dr. Joel S. Karliner, vom Veterans Affairs Medical Center in San Francisco, Kalifornien, daß in den drei vorangegangenen Studien eine kombinierte Mortalität von 30% bei fulminanter Myokarditis gezeigt wurde.
Er ruft die wissenschaftliche Welt auf eine „große, gemeinsame, multizentrische Datenbank zu schaffen, die Information aus Biopsien und klinischen Ergebnissen enthält, weiters Langzeitergebnisse, wie die von McCarthy et al.“
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