Ein einzigartiges Protein, Cyanovirin-N (CV-N), scheint ein vielversprechender Kandidat im Kampf gegen HIV zu sein. Es inaktiviert HIV und verhindert das virale Eindringen in die Zellen.
Dabei zeigt es keine Anzeichen von Toxizität bei den Gastzellen oder Gewebe und wird systemisch nicht aufgenommen. Dr. Michael Boyd vom National Cancer Institute berichtete auf dem Kongress Microbicides 2000 über CV-N. Die Substanz ist löslich und stabil und kann in großen Mengen billig produziert werden.
Sein Team isolierte CV-N aus Extrakten der blaugrünen Algenart „Nostoc ellipsosporum“. Dann wurde CV-N in rekombinanter Form in Escherichia coli produziert. Dr. Boyd: „Es verhält sich wie ein idealer Antikörper. Es ist bemerkenswert resistent gegen Abbauprozesse und reagiert irreversibel.
Niedrige Konzentrationen von CV-N inaktivieren HIV-1 und M-tropic Reihen, die für die sexuelle Übertragung der Infektion verantwortlich gemacht werden.“ CV-N bindet irreversibel an das Glykoprotein gp120 an der Virushülle und verhindert die Fusion Virus-Zelle, das Eindringen und die Infektion von Zellen. Wenn CV-N an einer festen Matrix fixiert wird bleibt das HIV haften und ist immobil.
Boyd: „Wir forschen auch nach Wegen, wie CV-N benutzt werden kann, um HIV ‚auszuschwemmen‘ – ähnlich wie bei der Dialyse.“
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