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Süßstoff gegen Sichelzellanämie

21.03.2000

Aspartam, der in NutraSweet und ähnlichen Produkten verwendete künstliche Süßstoff, könnte bei der Behandlung der Sichelzellanämie eine bedeutende Rolle spielen.

Bei Sichelzellenanämie, einer genetisch bedingten Erkrankung, wird abnormes Hämoglobin in Erythrozyten eingebaut. Die dieses abnorme Hämoglobin enthaltenden Erythrozyten nehmen bei absinkender Sauerstoffspannung eine gestreckte (sichelförmige) Form an (sog. Sichelzellen), was durch Erhöhung der Blutviskosität zu einer Stockung des Blutes in kleinen Gefäßen (u. a. von Niere, Lunge, Knochen, Milz) und dadurch zu Organschäden führt. Es treten starke Schmerzen auf und das Schlaganfallrisiko ist erhöht.

Studien über die Wirkung von Aspartam bei Sichelzellanämie wurden auf dem jährlichen Treffen der „American Society for Clinical Pharmacology and Therapeutics“ vorgestellt:
Dr. Carl V. Manion und seine Kollegen der „Oklahoma Medical Research Foundation“ berichteten bei dem Meeting, daß Aspartam verringere das Auftreten krankhafter Blutkörperchen bei allen Patienten. Es wurden drei verschiedene Dosen Aspartam gegeben, alle hätten positive Effekte gezeigt. Die höchste verabreicht Dosis hätte jedoch auch den beeindruckendsten Erfolg gezeigt.

Der Mechanismus, über den das Aspartam wirkt, ist noch unbekannt. Die Deformation der Zellen ist auch nur Faktor der Erkranklung, das Aspartam könne daher nicht alle Probleme lösen. Bevor Aspartam als Therapeutikum eingesetzt werden kann, müssen jedoch weitere Studien durchgeführt werden.

© medizin.at

 

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