Auf dem 49. Jahrestreffen des „American College of Cardiology“ wurden weitere, einander widersprechende Ergebnisse zum Thema Sildenafil beiMännern mit Erektionsproblemen und kardiovaskulären Erkrankungen präsentiert.
Ein schwedisches Team stellte Ergebnisse vor, nach denen nur Männer, die sich einer Therapie mit Nitroglycerin unterziehen, gefährtet seien. Dr. Arne M. Olsson vom Universitätsspital in Lund berichtete von einer Doppelblindstudie an 224 Männern. Etwa die Hälfte der Patienten zeigte mehrere Erscheinungsformen der kardiovaskulären Erkrankung, kein Patiente nahm jedoch Nitroglycerin.
Es kam zwar bei einigen zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerz, jedoch nur 4 Patienten hatten kardiovaskuläre Vorfälle. Olsson glaubt jedoch nicht, daß diese auf die Behandlung mit Sildenafil zurückzuführen seien.
Dr. Murray A. Mittelman von der „Harvard Medical School“ in Boston berichtet von beruhigenden Ergebnissen, nachdem er die Daten von 53 Studien zu diesem Thema analysiert hatte. Die Daten der amerikanischen Studien waren jedoch nicht mit den schwedischen zu vergleichen, da die amerikanischen Studienteilnehmer zwar unter erektiler Dysfunktion, nicht jedoch unter kardiovaskulären Problemen litten.
Forscher des „Cedars-Sinai Medical Center“ in Los Angeles sehen jedoch Grund zur Besorgnis. Dr. Babak Azarbal und seine Kollegen werteten die Daten von 1473 ernsthaften Vorfällen unter 3700 Männern mit erektiler Dysfunktion und stabilen Koronarerkrankugen aus. 65% der Vorfälle waren Tod, Myokardinfarkt oder Herzrythmusstörungen (teils letal). Todesfälle und Myokardinfarkte machten 57% der ernsthaften Komplikationen aus. Nur 12% der Sildenafil-assoziierten Todesfälle trafen Männer, die Nitroglyzerin nahmen.
Unter den Männern, die Nitro-Präparate einnahmen, betrug die Todesrate 68%, Wurden Todesrate und Myokardinfarkt zusammen betrachtet, waren es hingegen 88%. Und 67% der Sildenafil-assoziierten Todesfälle trafen Männer, bei denen keine Herzprobleme bekannt waren.
Dr. Azarbal´s Team kam zu dem Schluß, daß dringend weitere Studien durchgeführt werden sollten, um die Sicherheit von Sildenafil zu überprüfen.
© medizin.at