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Wer orientiert sich wie?

22.03.2000

Männer und Frauen scheinen laut einer aktuellen Studie verschiedene Bereiche ihres Gehirnes zu benutzen, um sich an unbekannten Orten zurechtzufinden. Andere Wissenschafter widersprechen: haben die Forscher die Orientierung verloren?

Wissenschafter der Universität Ulm, Deutschland, erforschten per MRI die Orientierungsmuster von jeweils 12 Männern und Frauen, die den Ausweg aus einem computergenerierten Bildschirmlabyrinth suchten.

Daß die Männer die Aufgabe schneller lösten, war bereits durch vorlaufende Studien bewiesen und auch diesmal erwartet worden. Jedoch zeigte sich in der aktuellen Studie ein vollkommen anderer Aspekt: Während Frauen hauptsächlich parietale und prefrontale Bereiche der Gehirnrinde einzusetzen scheinen, benutzen die Männer die linken Hippocampi, der mit der räumlichen Kontrolle assoziiert wird.

Studienautor Matthias Riepe, Neurologe an der Universitätsklinik, meint, daß dieser Unterschied für die bessere Orientierungsleistung der Männer verantwortlich sein dürfte, wenngleich er sich von der Deutlichkeit der Ergebnisse überrascht zeigt: "Die Geschlechtsunterschiede traten weitaus stärker hervor als angenommen und konnten auch nicht revidiert werden".

Gegenstimmen wurden jedoch laut, als ein ungenannt bleiben wollender Gehirnspezialist falsche Annahmen sowie falsche Dateninterpretation monierte und den Autoren insgesamt unscharfe Testsituation und - auswertung vorwarf. Unterstützung fand er in Eric Zahran, Assistenzprofessor an der Columbia University (NY), der ebenfalls die zu niedrig angesetzte Schwelle der Aktivitätsmessung kritisierte und damit die erreichten Ergebnisse anzweifelte.

© medizin.at

 

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