Eine, wenn auch geringe, Anzahl HIV-infizierter Menschen bleibt vom Ausbruch des noch unheilbaren AIDS verschont: Neueste, von der National Academy of Sciences (USA) veröffentlichte, Erkenntnisse darüber könnten nun zu effektiveren Therapien führen.
Die Entwicklung der erkrankungstypischen Symptomatik verzögert sich oder bleibt aus: Eine Hoffnung, die sich nur für wenige HIV+-diagnostizierte Patienten erfüllt. Dennoch gibt es Fälle symptomfreien und damit nicht lebensbedrohenden Verlaufes, gennant Long-Term Nonprogressors (LTNP). Diese wurden nun von Wissenschaftern des National Institute of Allergy and Infectious Diseases (USA) in einer Studie untersucht.
Dabei zeigte sich, daß Menschen, die ein bestimmtes, krankheitsbekämpfendes Protein aus der Gruppe der HLA Proteine in sich tragen, eine wesentlich höhere Chance haben, lange symptomfrei zu überleben. HLA-Proteine finden sich in jeder Körperzelle und fungieren als Signalgeber für das Immunsystem, indem sie sich an Mikroorganismen - eben auch Viren - anbinden, die zu bekämpen sind. Gerade das HLA B*5701, dessen Auftreten nun mit dem erkrankungsfreien Ablauf der HIV-Infektion assoziiert wird, wird von den T-Zellen im Kampf gegen das HIV-Virus erkannt.
85% der untersuchten LTNP-Patienten wiesen das Protein auf, doch nur bei 9,5% der Non-LTNP-Kontrollgruppe konnte das Protein gefunden werden. Dies dürfte bedeuten, so die Wissenschafter, daß es sich hier nicht um eine abgschwächte Form von AIDS sondern um ein Charakteristikum des jeweiligen Immunsystemes handelt.
Der Studienleiter, Dr. Anthony Fauci, schränkt jedoch ein, daß diese Erkenntnisse nur einen kleinen Teil der untersuchten Fälle von erkrankungsfreien HIV-Infektionen betreffen, dennoch aber ein Muster aufzeigen, das allen diesen gemein ist und eventuell der Schlüssel zu erfolgreichem Kampf gegen die Krankheit darstellt.
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