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Fliegen mit Parkinson

27.03.2000

Gentransport ermöglicht Entwicklung eines neuen Tiermodelles: Ein neuentwickeltes Modell könnte die Forschung nach einer neuen Therapie beschleunigen.

Fliegen, die ein menschliches Gen tragen, könnten helfen, eines der zentralen Mysterien von Parkinson, einer neurodegenerativen Erkrankung, zu lösen. Viele Fragen zu den Erkrankungsmechanismen konnten aufgrund des Fehlens eines guten Tiermodells bislang nicht geklärt werden.

In der aktuellen Ausgabe des Journals „Nature“ stellen Mel Feany und Welcome Bender von der „Harvard Medical School“ ein „Fliegenmodell“ des Parkinson-Syndroms vor, das nicht nur die typischen Lewy-Körper - intrazytoplasmatische Einschlüsse in Nervenzellen des Gehirns - sondern auch Symptome wie Bewegungsstörungen oder Verlust von dopaminergen Neuronen darstellt.

Neben der Imitation der Pathologie und Symptomtik der Erkrankung ist auch die kurze Lebensspanne der mutierten Fliegen von Vorteil. So können Annahmen über die Rolle der Lewy-Körper schnell überprüft und Medikamente und andere therapeutische Ansätze schnell getestet werden.

Feany und Bender transportierten sowohl normale als auch mutierte Formen des humanen Alpha Synukleingenes in die Gehirne der Fliegen und beobachteten sie danach auf Symptome des Parkinson-Syndroms. Als eines der ersten Symptome fiel ihnen der Verlust an dopaminergen Neuronen in den Gehirnen der Fliegen mit dem mutierten Alpha Synuklein auf - dies allerdings nur in älteren Fliegen. Auch motorische Störungen traten nur bei den Älteren auf.

Die Fliegen mit dem mutierten Alpha Synuklein bildeten Lewis-Körper aus, die nicht nur mit dem Lichtmikroskop erkennbar waren, sie zeigten unter dem Elektronenmikroskop auch eine fibrilläre Struktur, wie sie beim Menschen vorkommt.

© medizin.at

 

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