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Nichtinvasiver Krebstest

29.03.2000

Forscher der Johns Hopkins Universität haben einen neuen Weg entdeckt, Krebs zu erkennen, der auf genetischen Mutationen außerhalb der Zellkerne basiert.

In jeder Zelle kommen Mitochondrien vor, deren Aufgabe die Energiegewinnung durch Oxidation von Nährstoffen ist. Sie enthalten die einzige außerhalb des Zellkerns vorkommende DNA. Die Forscher identifizierten zuerst Mutationen der Mitochondrien bei verschiedenen Krebsarten und untersuchten dann Urin und Speichel von 20 Patienten, die an diesen Krebsarten erkrankt waren, auf mitochondiale Mutationen. Die in den Körperflüssigkeiten gefunden Mutationen waren mit denen der Primärtumore ident.

“Spezifische Mutationen in Körperflüssigkeiten nachzuweisen war bislang wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Der Nachweis von Mutationen der Mitochondrien ist bedeutend einfacher. Wir nehmen an, daß es bald möglich sein wird, diese Mutationen mit einem einfachen Bluttest nachzuweisen“, sagt Dr. David Sidransky, Leiter der Studie.

Bis jetzt wurden die meisten krebsbezogenen Genmutationen nur in der DNA von Zellkernen nachgewiesen. Ein Zellkern beinhaltet nur 2 Kopien der Erbanlagen, während in jeder Zelle mehrere Kopien der mitochondrialen DNA vorliegen. "Diese größere Anzahl macht es auch weitaus einfacher, die Mutationen zu identifizieren", erklärt Dr. Makiko S. Fliss, Erstautor der Studie, die in der aktuellen Ausgabe von "Science" publiziert wurde.

Sidransky hofft, daß der neue Test eines Tages ebenso zur routinemäßigen Untersuchung gehören wird wie etwa die Mammographie.

© medizin.at

 

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