Aktuelle Untersuchungen zeigen, daß Methamphetamine, auch „Speed“ genannt, zu dauerhaften Schäden an Gehirnzellen führen.
In der neuesten Ausgabe von „Neurology“ vergleichen Forscher des „Harbor-UCLA Medical Center“ die Daten von 26 Personen, die Methamphetamine genommen hatten, mit den Daten von 24 Personen, die nie Drogen genommen hatten.
Dr. Lina Chang und Dr. Thomas Ernst maßen mittels Magnetresonanz den Gehalt an Gehirnchemikalien, die als Marker für Schädigungen gelten. „Es stellte sich heraus, daß der Chemikalienspiegel bei allen Methamphetaminusern und in allen untersuchten Regionen verändert war. Das Ausmaß der Veränderungen stieg mit Dauer und Intensität des Konsums“, sagt Dr. Chang.
In den Gehirnen der Methamphetaminuser war der Wert des N-acetyl-aspartats um mindestens 5% gesenkt. „Krankheiten bei denen es, wie z.B. bei Alzheimer, Epilepsie oder Schlaganfall, zu Verlust oder Beschädigung von Gehirnzellen kommt, werden mit einem Rückgang an N-acetyl-aspartat in Verbindung gebracht. Die niederen N-acetyl-aspartat - Werte der Drogenkonsumenten lassen vermuten, daß ein längerer Mißbrauch von Methamphetamin zu Verlust oder Beschädigung der Neuronen – den Zellen die wir zum Denken verwenden - führt", meint Dr. Ernst.
Zwei andere Marker, Myo-Inositol und cholinhaltige Verbindungen werden mit Gliazellen in Verbindung gebracht.“Die Werte dieser Gehirnchemikalien waren bei Methamphetaminuser um 11-13% gesenkt. Dies läßt eine zu geringe Anzahl oder Größe der Gliazellen vermuten“, führte Ernst weiter aus.
„Da die Probanden die Droge zum Teil bis zu 21 Monate lang nicht mehr genommen hatten, läßt diese Studie befürchten, daß Methamphetamine zu ernsthaften physischen Änderungen im Gehirn führen und daß diese auch dann anhalten, wenn die Droge nicht mehr konsumiert wird“, warnt Dr. Alan Leshner, Direktor des „National Institute on Drug Abuse (NIDA)“
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