An amerikanischen Kliniken wird eine neuartige Behandlung getestet, die die Lebensdauer der Patienten entscheidend verlängern kann: Die Methode nennt sich „GliaSite Radiation Therapie System“ (RTS). Radioaktive Flüssigkeit wird direkt in das Gewebe eingebracht, das nach der Entfernung des Tumors noch Krebszellen enthalten kann.
Die „American Cancer Society“ schätzt, daß jährlich 20.000 Amerikaner an Gehirntumoren erkranken: Die meisten leiden an bösartigen Tumoren, bei vielen kommt es schon nach relativ kurzer Zeit zu einem Nachwachsen der Geschwulste - mehr als 80% davon in einem Umkreis von nicht mehr als 2 cm um den ursprünglichen Tumor.
Bei der RTS wird nach der chirurgischen Entfernung des Tumors ein Ballon-Katheter in der Höhlung plaziert, die durch die Entfernung des Tumors entsteht. In den Katheter wird eine radioaktive Lösung injiziert. Nachdem 3-7 Tage radioaktive Dosen verabreicht wurden, wird der Katheter entfernt.
Durch die genauere Applikation der Radioaktivität werde weniger gesundes Gewebe der Strahlung ausgesetzt als bei herkömmlichen Bestrahlungen, es komme zu geringeren Nebenwirkungen als bei Chemotherapie und die Behandlung sei 25-50% billiger.
Die Lebenserwartung von Patienten mit wiederkehrenden malignen Hirntumoren beträgt ohne Behandlung 3 Monate, mit Chirurgie 5, mit Chirurgie und Chemotherapie 8 und mit Chirurgie und interner Strahlentherapie 15 Monate.
Die Studie wird an folgenden Kliniken durchgeführt: Henry Ford Hospital, Johns Hopkins University School of Medicine, Wake Forest University School of Medicine, Emory University School of Medicine, University of Texas Health Sciences Center.
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