Raucher trifft es besonders: Ein Gen scheint das Risiko für koronare Herzerkrankungen deutlich zu verstärken. Das ist das Ergebnis einer neuen an über 20 amerikanischen Universitäten durchgeführten Multicenter-Studie.
Die Studie, die in der Aprilausgabe von „Atherosclerosis“ veröffentlicht wude, zeigt, daß bei Rauchern, die das Gen „GSTT1“ tragen, das Risiko von
Herzinfarkten etwa verdoppelt war.
Die Autoren analysierten die Daten von 14239 Personen aus den Jahren 1987 bis 1993 in der Hoffnung, ein besseres Verständnis von Riskofaktoren für Herz- und Schlaganfälle zu erlangen. „Während der Dauer der Studie erlitten 458 Personen einen Herzinfarkt oder wurden als Herzkrank diagnostiziert. Die endgültige Gruppe bestand aus 400 Erkrankten und 890 Kontrollpersonen.“ erklärt Dr. James Pankow, einer der Autoren.
Die Personen waren über ihre Rauchgewohnheiten befragt worden und hatten
eine Blutprobe für genetische Untersuchen abgegeben. Die Forscher konzentrierten sich daraufhin auf die Proben der Personen, bei denen es zu Herzproblemen gekommen war. Es bestätigte sich wieder einmal, daß die Raucher generell ein erhöhtes Risiko hatten.
Neu war hingegen, daß Raucher ohne das Gen ein um 60% höheres Risiko für Herzprobleme auswiesen, während bei Rauchern mit dem Gen ein um 180% erhöhtes Risiko verzeichnet werden musste. Bei Nichtrauchern scheint dieses Gen keinen Unterschied zu machen, erklärt Pankow.
Vier von Fünf Studienteilnehmern waren Träger des GSTT1-Gens, das auch
mit anderen Raucherkrakheiten, wie Blasenkrebs, in Verbindung gebracht
wird.
Man nimmt an, daß das Gen bei Fähigkeit Chemikalien im Tabakrauch zu
verarbeiten eine wichtige Rolle spielt.
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