Forscher haben nun eine Substanzklasse zur Behandlung erektiler Dysfunktion (Impotenz) gefunden, die stärker als Viagra wirken und weniger Nebenwirkungen zur Folge haben dürfte.
Obwohl keine der Verbindungen am Menschen getestet wurde, glauben die
Forscher des Pharmaherstellers „Bristol-Myers Squibb“ eine vielversprechende Entdeckung gemacht zu haben. Die Arbeit wurde im „Journal of Medicinal Chemistry“ veröffentlicht, das von der „American Chemical Society“ publiziert wird.
Die Substanz Sildenafil (Viagra) hilft eine Erektion zu erhalten, indem sie die Phosphodiesterase Typ 5 hemmt und durch verschiedene biochemische Folgereaktionen die Durchblutung des Penis fördert.
Es gibt jedoch verschiedene Formen der Phosphodiesterase. Forscher
glauben, daß Sildenafil Spezifität vermissen läßt, deswegen auch andere
Formen wie Typ 1 oder Typ 6 blockiert und so Nebenwirkungen verursacht:
Gesichtrötung und visuelle Störungen sind hierbei typisch.
Die von den Forschern nun entdeckte Substanzklasse basiert auf dem selben Wirkungsmechanismus. In Gewebskulturversuchen testeten die Forscher die Verbindungen und stellten fest, daß sie ebenso wirksam waren wie Sildenafil. In weiteren Tests mit isolierten Enzymen zeigte sich schließlich, daß diese
Substanzklasse potenter und spezifischer als Sildenafil ist.
Es wäre also möglich, bei gleichbleibender Wirkung geringere Dosen zu verabreichen und damit die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen zu senken.
Die Wissenschafter sind sich nun sicher, das Modell auf den Menschen übertragen zu können.
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