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Objekte statt Gesichter

18.04.2000

Menschen, die an Autismus oder Asperger-Syndrom leiden, verstehen Gesichter als Objekte. Dies zeigt eine Studie der Yale Universität.

Mittels funktionaler MRI untersuchten die Forscher die Organisation des Gehirns bei Menschen, die an Autismus oder dem Asperger-Syndrom leiden, und fanden heraus, daß die Betroffenen Gesichter wahrnehmen, als wären es Objekte.

Die dreijährige Studie unter der Leitung Robert Schultz zeigt eine reduzierte Aktivation im Gyrus occipitotemporalis lateralis, einem Arreal der Großhirnrinde. Die Forscher beobachteten eine höhere Aktivität in einer benachbarten Region, die für das Erkennen von „gesichtslosen“ Objekten zuständig ist.

„Das sind schlüssige Ergebnisse, da sie mit unseren klinischen Erfahrungen über Autismus übereinstimmen. Menschen mit Autismus oder Asperger-Syndrom sind an anderen Menschen nicht sonderlich interessiert. Unsere Studie zeigt, daß sich dieses Desinteresse in der Art widerspiegelt, wie die visuelle Reize verarbeitenden Arreale des Gehirns organisiert sind. Derzeit allerdings wissen wir nicht, ob es sich dabei um Ursache oder Symptom handelt.“ meint Schultz.

© medizin.at

 

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