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Durchbruch: Synthetisches Antibiotikum

21.04.2000

Ein Medikament einer neuen Generation von Antibiotika, wurde nun von der amerikanischen Federal Drug Administration (FDA) freigegeben. Der Wirkstoff wurde u.a. zur Behandlung von bekannt antibiotikaresistenten Mikroben (Enterococcus faecium und Staphylococcus aureus) - auch bei Infektionen des Blutkreislaufes - zugelassen.

Neue Hoffnungen im Kampf gegen diese resistenten pathogene Bakterien ruhen auf dem synthetischen Antibiotikum Linezolid, das - eben von der amerikanischen Bundesbehörde freigegeben - unter dem Medikamentnamen Zyvox auf den Markt kommen wird.

Linezolid ist seit 40 Jahren das erste Medikament, das gegen durch methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) verursachte Infektionen appobiert wurde. Ebenso wurden Haut- und Gewebeinfektionen sowie hospitale Lungenentzündung in die Freigabe explizit eingeschlossen. Gerade bei stationär behandelten, aber auch immungeschwächten Patienten stellen MRSA- und Enterococcus faecium - generierte Infektionen das Erkrankungsmanagement vor große Probleme, das diese Organismen bereits gegen multiple Antibiotika resistent sind.

Hier stellte Vancomycin bis in die späten 80er Jahre die finale Therapie dar, bis 1989 die ersten Infektionen mit vancomycin-resistenten Enterococcus faecium (VREF) verzeichnet werden mussten. Seither ist die Häufigkeit von sowohl VREF als auch MRSA-Fällen stark angestiegen, wohingegen die therapeutischen Möglichkeiten äußerst begrenzt blieben.

Das neue Medikament wurde in klinischen Studien an über 4000 Patienten getestet, auch wurden Dosenvergleichsstudien an 145 VREF-Patienten sowie zahlreiche weitere Testreihen zu verschiedenen therapeutischen Indikationen durchgeführt. Die Heilungsrate etwa bei VREF lag auch bei komplexem Infektionsgeschehen und niedriger Dosierung bei deutlich über 50% - hochdosiert konnte 67% Heilungsrate erzielt werden.

Die Medikation ist allerdings nicht frei von Nebenwirkungen: Abgesehen von Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Durchfall wurde auch eine Verringerung der Blutplättchenanzahl verzeichnet. Auch könnte Zyvox Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten hervorrufen - OTC-Präparate gegen Erkältungen etwa, die Pseudoephedrine enthalten, könnten in Kombination mit Zyvox zu Blutdruckanstieg führen. Hier ist Beratung der Patienten durch ärtzliche Betreuer angezeigt.

Zyvox soll erst nach sorgfältiger Abwägung aller Alternativen und vornehmlich im klinischen Umfeld eingesetzt werden, um einer neuerlichen Gefahr von Antibiotikaresistenzen durch allzu sorglosen Umgang mit dem vielversprechenden Medikament vorzubeugen.

© medizin.at

 

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