Ein neuer Test kann mit einfachen Mitteln nachweisen, ob ein bestimmtes Krebsmedikament normal oder verlangsamt metabolisiert wird.
Bis jetzt war es nicht möglich abzuschätzen, bei welchen Patienten
Chemoterapeutika nicht ausreichend abgebaut werden, wodurch es zu einer
lebertoxischen Wirkung kommen kann. Nun hat Dr. Paul Watkins von der Universität North Carolina einen Test, basierend auf der Messung des Kohlendioxidgehalts der Atemluft entwickelt:
Nach Gabe des Antibiotikums Erythromycin, das nach den gleichen
Mechanismen abgebaut wird wie das Chemotherapeutikum Docetaxel wird ein Atemlufttest durchgeführt. Watkins untersuchte die Blutproben von 21 Krebspatienten, die mit Docetaxel behandelt wurden, um die Metabolisationsrate zu bestimmen und führte danach seinen Test durch.
„Wir verglichen die Daten erst, als alle Tests abgeschlossen waren und es
zeigte sich, daß die beiden Patienten, die unter schweren Leberschäden litten, die niedrigsten Test-Resultate und Enzymwerte aufwiesen", erklärt Watkins, der seine Arbeit in „Clinical Cancer Research“ publizierte.
Die Studie, die auf der traditionellen Verwendung von Atemlufttests als Indikator der Leberfunktion fußt, zeige überraschende Vorteile auf. "Es ist schnell, relativ nichtinvasiv und kann mit einer einzigen Messung schon vor der ersten Behandlung durchgeführt werden", meint Dr. Jerry M. Collins von der „U.S. Food and Drug Administration“ in einem begleitenden Editorial.
Watkins glaubt, daß auch andere Krebsmedikamente über den von seinem
Atemtest nachgewiesenen Mechanismus abgebaut werden oder deren
Metabolismus über ähnlich einfache Tests nachgewiesen werden könnte.
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