Eine neue chirurgische Methode, die am Vanderbilt University Medical Center entwickelt wurde, hilft Patienten mit Blasenkrebs, eine Normalisierung der Entleerung wiederzuerlangen und vermeidet unkonfortable und peinliche Urinsammelmethoden.
Dr. Joseph Smith und Prof. William Bray entwickelten die „orthotope Blasenersatzchirurgie“, bei der durch Umbildung eines kleinen Stückes des Dünndarmes ein Behälter als Ersatz für die erkrankte Blase geschaffen
wird. Eine Studie über die Effektivität der Methode wurde im „Journal of
Urology“ veröffentlicht.
„Wir untersuchten 100 Patienten, bei denen die Blasenersatzchirurgie
durchgeführt worden war. Alle Patienten hatten tagsüber ihre „Blase“ unter Kontrolle. Keiner brauchte während des Tages Schutzeinlagen und nur 18% benötigten diese während der Nacht wegen nächtlicher Inkontinenz“, erklärte Smith.
Bei der neuen Methode, die etwa 4 Stunden Operationszeit benötigt, wird ein ca. 80 cm langes Stück Dünndarm entnommen und in eine etwa Grapefruit-große kugelige Form gebracht. Diese „Blase“ wird danach an Niere und Harnröhre angeschlossen. Nach der Genesung kann der Patient normal urinieren.
Smith fügt hinzu, daß sein Team und er sehr stolz auf diese Ergebnisse seien, da es bei insgesamt 300 Eingriffen zu keinem Todesfall gekommen war. Immerhin, so der Wissenschafter, würde in den USA bei Blasenentfernungen eine Todesrate von 5-10% verzeichnet.
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