Schlaganfallpatienten mit erhöhten Ferritinwerten haben ein größeres Risiko, bei Schlaganfällen ernsthafte neurologische Schäden zu erleiden. Die ist das Ergebnis einer Studie, die im aktuellen „Neurology“ veröffentlicht wurde.
„Patienten, deren Ferritinspiegel über 275 ng/ml liegt, sind um 80% gefährdeter, einen progressiven Schlag („fortschreitender Schlag“, Stadium III der zerebralen Durchblutungsstörung) zu erleiden“. Das erklärt Dr. Antoni Davalos von der Universitätsklinik in Girona, Spanien: "Normal wäre ein Wert zwischen 15 und 200 ng/ml."
Die Forscher untersuchten die Ferritinkonzentration im Plasma sowie im Liquor des Rückenmarks von 100 Schlaganfallpatienten binnen 24 Stunden nach dem Geschehen. Bei 45 Patienten mit fortgeschrittenen neurologischen Einschränkungen lag der mitllere Ferritinspiegel im Plasma bei 391ng/ml und im Liquor 17,4 ng/ml. Bei Patienten, die nicht so schwer betroffen waren, lag der Blutwert bei 148 ng/ml und im Liquor bei 4,8 ng/ml.
Frühere Studie hatten gezeigt, daß die Ferritinwerte sich in den ersten 48 Stunden nach einem Schlaganfall nicht ändern. Die hohen Ferritinwerte seien deshalb nicht als eine Reaktion des Körpers auf den Schlag zu werten, meinen die Forscher.
Die Patienten mit erhöhtem Ferritinwert hatten auch eine höhere Körpertemperatur und höhere Blutzuckerwerte. Diese Faktoren stehen ebenfalls im Verdacht, Schlaganfälle zu verschlimmern und sind derzeit Angriffpunkt für neue Therapien.
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