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Genetische Auslöser von Krebs?

02.05.2000

Ein an einer besonders empfindlichen Stelle des menschlichen Genoms existierendes Gen dürfte eine besonders sensible Rolle bei der Entstehung von Krebs spielen. Werden Lungen-, Nieren- aber auch erblicher Dickdarmkrebs durch genetische Fehler ausgelöst?

In Tierversuchen konnten Wissenschafter der Thomas Jefferson Universitäty (TJU) nun eine Beziehung zwischen dem FHIT-Gens und einer weiterer Krebsart herstellen. Ihre Studienergebnisse wurden Ende April an der National Academy of Sciences vorgestellt.

Beschädigungen des an Chromosom 3, einer besonders empfindlichen Stelle des Genoms, existierenden Gens konnten schon in der Vergangenheit mit der Entstehung von Krebs der Speiseröhre, Niere, Brust, Lunge sowie des Magens in Verbindung gebracht werden.

Die an Mäusen ohne das FHIT-Gen durchgeführten Versuche bewiesen genetische Veränderungen durch die eingebrachten Karzinogene, Mäuse mit beschädigten Versionen des FHIT allerdings zeigten zusätzlich spezielle Formen von Talgdrüsenkrebs, die, so Studienleiterin Dr. Kay Huebner, Professorin für Mikrobiologie und Immunologie an der TJU, "denjenigen ähnlich sind, die bei Patienten mit Muir-Torre Krebssyndrom gefunden werden. Die meisten dieser Fälle wurden bislang mit einem fehlerhaften körperimmanenten System zur Kontrolle und Reparatur von genetischen Schäden ("mismatch repair" MR ) assoziiert."

Auch bei erblichem nonpolyposischem Dickdarmkrebs (HNPCC) - bestehe dieser Zusammenhang, so Huebner: "Mäuse, die keinen Schaden am "MR"-System aufweisen, entwickeln ein HNPCC-ähnliches Krankheitsgeschehen, wenn ihnen ein FHIT-Gen fehlt. Huebner glaubt, daß bei MR-Schäden "Reparaturgene" verlorengehen, ohne die es etwa bei HNPCC-Fällen keine (Re-)Aktivierung vorhandener FHIT-Gene mehr gäbe.

Gerade bei diesem Chromosom - an dieser fragilen Stelle der menschlichen Erbsubstanz - scheint sich der Verlust dieser Reparatursysteme besonders drastisch auszuwirken, da die mehrfach vorhandenen Kopien des FHIT nach früheren Studien tatsächlich eine antikarzinogene Funktion auszuüben scheinen.

© medizin.at / Presse

 

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