Schniefen, tränende Augen bis hin zu Atemnot - all das bezeichnen wir generalisierend als Heuschnupfen. Ein harmloses Übel, so meint man, doch eine aktuelle Untersuchung aus den Niederlanden warnt vor möglichen Folgeschäden.
"Pollen sind eine biogene Luftverschmutzung", erklärt Studienleiter Prof. Bert Brunekreef von der Utrecht Universität (NL) und als solche durchaus ernstzunehmen. Die als Auslöser von Allergien bereits bekannten Pollen (bzw. Blütenstaub, Träger des männlichen Erbgutes) sind als kleinstkörperiger Anteil der Luft in ständig variierender Konzentration vorhanden. Diese Konzentration hängt von örtlichen und zeitlichen Gegebenheiten ab, was Pollenallergikern zumindest ansatzweise erlaubt, besondere Gefährdungsbereiche und -phasen zu vermeiden.
Nun hat das Forscherteam der Universität Utrecht das Rrisiko in Zusammenhang mit Pollenallergie und Folgeerkrankungen untersucht. Denn es muß bei den Auswirkungen der Pollenallergie keineswegs nur bei eher harmlosen rhinitischen Symptomen bleiben: Beispielsweise kann stärkste Atemnot, hervorgerufen durch allergische Hyperreaktion und Entzündungen, zu bedrohlichen Krankheitserscheinungen führen.
Auch wurde eine Assoziation mit durch Entzündungen begünstigten und teilweise letalen Folgeerkrankungen vermutet. Wie in der aktellen Ausgabe von „The Lancet“ publiziert, wurde nun der Zusammenhang zwischen der täglich variierenden Pollenkonzentration in der Luft und Todesfällen durch kardiovaskuläre Erkrankungen, chronisch obstruktiven Atemwegserkrankugen und Lungenentzündung untersucht:
"Die mit Pollen asoziierte Todesfälle sind extrem selten und die die damit verbundene Steigerungsrate der Mortalität um 5-10% wirkt auf den ersten Blick übertrieben", erklärt Prof. Brunekreef. Bei näherer Betrachtung aber könne es sich jedoch durchaus um letal endende Folgeerkrankungen handeln: "Etwa Entzündungen, die zu Herzerkrankungen und in letzter Konsequenz zum Tod führen". Dies wäre seiner Ansicht nach Beispiel einer denkbaren Wirkungskette.
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