Ein gewisser Fettanteil im Körper ist für Gesundheit und Überleben wichtig. Die Regulation dieses Körperfettes allerdings scheint komplizierter zu sein als angenommen. Eine neue Studie aus den USA fokussiert die genetische Steuerung dieses Prozesses.
Ein wesentlicher Schritt der Fettregulation ist die Produktion von Triglyceriden, dem Hauptbestandteil von Fett und somit gespeicherter Energie bei Säugetieren. Dieser Prozeß wird durch das Enzym DGAT (Diacetylglycerol Acyltransferase) gesteuert. Es wäre zu vermuten, daß bei Abwesenheit von DGAT keine Triglyceride produziert werden. Forscher vom „Gladstone Institute of Cardiovascular Disease“ und der Universität Kalifornien fanden nun heraus, daß dies nicht der Fall ist.
Versuche an Mäusen zeigten, daß bei Vergleichen von normalen Mäusen und Tieren, bei denen das DGAT produzierende Gen deaktiviert wurde, die veränderten Mäuse zwar weniger Fett produzierten, jedoch immer noch gesund waren. (Ein gewisser Fettanteil im Körper ist für Gesundheit und Überleben wichtig.) Wenn die normalen Mäuse mit einer fettreichen Diät ernährt wurden, so wurden sie dick, die veränderten Mäuse hingegen blieben schlank und schienen resistent gegen ernährungsbedingte Fettleibigkeit zu sein.
Weiters wiesen die modifizierten Tiere eine höhere Metabolisationsrate auf und verbrauchten mehr Energie - unter anderem, weil sie aktiver waren als die normalen Mäuse. Die Abwesenheit von DGAT führte jedoch auch in anderen Geweben zu einem veränderten Metabolismus, der sich bei weiblichen Mäusen unter anderem in der Unfähigkeit äußerte, Milch zu produzieren.
„Unsere Ergebnisse lassen vermuten, daß mehrere Mechanismen für die
Synthese von Triglycerid verantwortlich sind als man bisher annahm. Es
scheint auch, als ob die spezifische Blockade der DGAT-abhängigen Triglyceridsynthese eine potentielle Strategie zur Behandlung von Fettleibigkeit sein könnte“, meint Forschungsleiter Dr. Robert. V. Farese.
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