Diese Kombination höchst wünschenswerter Effekte wird mit einem Neurotransmitter assoziiert. Galanin, so sein Name, kontrolliert die Effektivität von Morphinen beeinflußt aber auch das Eßverhalten. Dies ist das Ergebniss einer Studie der „Yale School of Medicine“.
Neuropeptide werden aus einer Kette von Aminosäuren gebildet und fungieren als Kommunikationsschienen zwischen den Nervenzellen des Gehirnes. „Im Rückenmark führt das Neuropeptid Galanin zu einer besseren Wirkung von als Schmerzmedikament eingesezten Morphinen. Es kann deren Potenz sogar verzehnfachen. Im Gehirn hingegen kontrolliert Galanin das Suchtverhalten", erklärt Marina Picciotto.
Die in „Neuropsychopharmacology“ veröffentlichten Ergebnisse zeigen weiters, daß Galanin auch den Appetit anregt. „Nachdem bekannt wurde, daß Galanin starken Einfluß auf das Eßverhalten ausüben kann, begannen viele Pharmafirmen Galaninblocker zu entwickeln, um effiziente Appetitzügler herzustellen. Jedoch zeigte sich in unseren Ergebnissen, daß Galanin den Entzugs- und Belohungsmechanismen des Morphines entgegenwirkt und so die Suchtwirkung kontrolliert", so Picciotto.
Die Wechselbeziehungen zwischen Galanin-Blockern als Appetitzügler und Galanin als Therapiemedikation müssen allerdings noch erforscht werden.
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