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"Sprengstoff" hemmt Geburtswehen

23.05.2000

Schon vor 150 Jahren wurde die gefäßerweiternde Wirkung von Nitroglycerin entdeckt, seitdem werden mit dem Sprengstoff Herz-Kreislauferkrankungen behandelt. Die Wirkung dieses Stoffes rückte auch in in den Blickpunkt der Frauenheilkunde und Geburtshilfe.

Einen Schwerpunkt bilden hier Untersuchungen zur wehenhemmenden Wirkung bei drohender Frühgeburt. An der Universitätsfrauenklinik Jena wurde in Zusammenarbeit mit der Frauenklinik Gera vor kurzem eineklinische Studie zu diesem Thema abgeschlossen, die ersten Ergebnisse auf einem internationalen Symposium am 20. Mai in Jena vorgestellt:

"Unser Ziel war es, die Effektivität von Nitroglycerin-Pflastern bei der Behandlung von drohender Frühgeburt mit der herkömmlichen Therapie zu vergleichen, bei der die Patientinnen per Infusion das wehenhemmende Mittel Fenoterol erhalten", sagte Dr. Schleußner, der Studienleiter.

50 Schwangere, die wegen vorzeitiger Muttermunderöffnung und regelmäßiger Wehentätigkeit ab dem sechsten Schwangerschaftsmonat stationär aufgenommen werden mussten, wurden nach dem Zufallsprinzip einer der beiden Therapien zugeordnet. Ziel war eine Schwangerschaftsverlängerung bis zum normalen Entbindungszeitraum.

"Bei den mit Nitroglycerinpflastern behandelten Schwangeren konnte in 86 Prozent der Fälle eine Frühgeburt verhindert werden, im Vergleich zu nur 27 Prozent in der herkömmlich behandelten Vergleichsgruppe", fasst Dr. Schleußner das erstaunliche Ergebnis zusammen.

© medizin.at

 

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