Herzmuskelschwäche durch Blutreinigung entfernen? Eine neue Studie zeigt, daß Antikörper, die Herzmuskelzellen beeinträchtigen, mit einer Immunadsorptionstherapie (einer speziellen Blutwäsche) entfernt werden konnten.
Dilatative Kardiomyopathie ist eine verhältnismäßig häufige Herzmuskelschwäche, an der 30 bis 50 von 100000 Menschen leiden - die
Herkunft der Krankheit ist noch ungeklärt. Vor allem Männer mittleren
Lebensalters sind betroffen und haben, so Prof. Felix, »eine außerordentlich schlechte Prognose«. In den meisten Fällen sei der einzige Ausweg eine Herztransplantation.
Prof. Dr. Stephan Felix (der für seine Arbeit kürzlich mit dem Rudolf-Thauer-Posterpreis der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie-Herz- und Kreislaufforschung ausgezeichnet wurde) und seine Arbeitsgruppe prüften während der letzten Jahre eine neue Therapie und konnten nachweisen, daß sich bei einem Teil der Patienten »kardiotoxische Antikörper« gebildet hatten, die sich gegen die Herzmuskelzellen richten.
Die Antikörper konnten mit einer »Immunadsorptionstherapie« , einer speziellen Blutwäsche, die gezielt das Blut von Antikörpern befreit, entfernt werden. Die Ergebnisse wurden im Journal of the American College of Cardiology publiziert.
Prof. Felix begann seine Arbeit am Universitätsklinikum Charité und wechselte dann zur Universität Greifswald.
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