Der AIDS-Erreger HIV zerstört die T-Helfer, die zentralen Zellen der Immunabwehr. Doch wie geschieht das? Würzburger Wissenschaftler haben nun herausgefunden, daß in Versuchsanordnungen der Kontakt von infizierten und (noch) gesunden T-Zellen für beide fatal endet.
Das Immunsystem der HIV-Infizierten versucht vergeblich, die sich vermehrenden
Viren zu zerstören. Doch meist unterliegt dabei die Immunabwehr: Die T-Helferzellen, die eine zentrale Rolle bei der Immunsystemkoordination und Abwehr von Krankheitserregern spielen, werden nach und nach vernichtet. Dadurch haben zahlreiche andere Krankheitserreger leichtes Spiel, was für den Menschen schließlich mit dem Tod endet.
Dr. Christian Jassoy vom Institut für Virologie und Immunbiologie der Universität Würzburg erforscht die Auswirkung der HIV-Infektion auf einzelne T-Helferzellen: "Unsere Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Kontakt von infizierten mit nicht infizierten Zellen tödlich für beide Zellen ist. Das hat fatale Folgen, denn dabei werden auch intakte Zellen zerstört." Nach Verschmelzung der beiden Zellen läuft der sogenannte programmierte Zelltod, die Apoptose, ab.
Weitere Forschungsschritte sollen nun klären, inwieweit die Testsituation dem tatsächlichen Krankheitsgeschehen entspricht und was dies für die Entwicklung neuer Therapien im Sinne der Verhinderung des T-Zellentodes bedeuten könnte.
© medizin.at