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Herzmassage ohne Mund-zu-Mundbeatmung

29.05.2000

Jede Erste-Hilfe-Brochure zeigt die Standardwiederbelebung: Bei Herzstillstand ist abwechselnd korrekte Brustkompression und richtige Mund-zu-Mund-Beatmung durchzuführen. Doch dies ist für Ungeübte recht schwierig - und möglicherweise gar nicht notwendig. Wissenschafter meinen, daß richtige Brustkompression ausreicht, ja, vielleicht sogar manchmal besser wirkt.

Dr. Gordon A. Ewy kennt die Nöte von Menschen, die plötzlich Leben retten sollen: "Experten sind sich mittlerweile einig, daß die Standardprozedur für den ungeübten Laien schwer zu erlernen, zu merken und durchzuführen ist". Der von der American Heart Association ausgezeichnete Leiter des Sarver Heart Center an der Universität von Arizona (USA) ist der Ansicht, daß die alleinige Anwendung der Brustkompression in den meisten Fällen durchaus ausreicht.

Seit Jahren bemühen sich Notärzteorganisationen um die Entwicklung einer einfacheren Ersten Hilfe bei Herzstillstand. Ein Übriges könnte die ohnehin mäßige Bereitschaft zur Beatmung mittels fremder Münder beitragen: In einer 1995 durchgeführten und in den "Archives of Internal Medicine" publizierten Studie gaben immerhin 82% der Befragten an, daß sie Infektionen durch Mund-zu-Mund-Beatmung fürchteten.

Im Vorwort zu einer aktuellen Studie, die wenig-signifikante Nachteile der Standardprozedur gegenüber der ausschließlichen Herzmassage im notfallmedizischen Alltag zeigte, schreibt Ewy: "Nur bei Kindern und jungen Erwachsenen ist die Standardprozedur absolut essentiell, wenngleich immer der Einsatz eines automatischen externen Defibrillators anzuraten ist".

Vorwort und Studie wurden in der aktuellen Ausgabe des "New England Journal of Medicine" publiziert.

© medizin.at

 

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