Mehrzeilen-Spiral-CT´s liefern Bilder von Herzkranzgefäßen in "bislang nie dagewesener Qualität". Ob man mit der neuen Methode Patienten die Untersuchung mit Herzkatheter ersparen kann, diskutieren Experten auf dem Deutschen Röntgenkongress in Wiesbaden.
"Mit diesem Verfahren erhalten wir Bilder von den Herzkranzgefäßen in
nie dagewesener Qualität", schwärmt Prof Reiser vom Münchener Klinikum
Großhadern.
Verkalkungen und (mit Kontrastmittel) Verengungen der Koronarien können gut dargestellt werden: Das Ausmaß einer Atherosklerose kann in Frühstadien oft besser erkannt weden als mit Katheter. Bei einer Untersuchung mit Katheter wird durch eine Leistenarterie ein Katheter zum Herzen geschoben, wird eine Verengung festgestellt so kann sie sofort gedehnt werden.
Ein Drittel der Untersuchungen dient jedoch diagnostischen Zwecken, so kommt der Katheter bei Risikopatienten und unklaren Beschwerden zum Einsatz oder wenn der Verlauf einer Erkrankung nach der Behandlung überwacht wird.
Reiser: "Bei Patienten etwa mit Bluthochdruck, Diabetes und zu hohen Blutfettwerten, denen man eine Untersuchung mit dem Herzkatheter noch nicht zumuten möchte, könnte das Verfahren Hinweise auf frühe atherosklerotische Veränderungen liefern und auch dazu eingesetzt werden, um die Wirksamkeit einer Behandlung von Risikofaktoren zu überprüfen."
Bei unklaren Brustschmerzen und Herzrhythmusstörungen ließen sich bestimmte Erkrankungen ohne Belastung des Patienten ausschließen. Die Untersuchung mit Kontrastmittel (CT-Angiographie) liefert auch anatomische Informationen für minimal-invasive Operationen am Herzen, ebenso kann der postoperative Verlauf (Bypass, Ballonkatheter) überprüft werden.
"Trotz der ermutigenden Ergebnisse sind noch weitere Untersuchungen
erforderlich, bevor die Methode in der klinischen Routine eingesetzt
werden kann", betont Reiser.
© medizin.at