Schonende Verfahren zur Entnahme von Gewebeproben sind im Rahmen der Brustkrebsdiagnostik auf dem Vormarsch. Auf dem Deutschen Röntgenkongress in Wiesbaden präsentieren Experten ihre Erfahrungen mit minimal-invasiven Methoden.
Werden bei einer Mammographie verdächtige Strukturen entdeckt, müssen diese abgeklärt werden, da bei vielen Veränderungen erst die Untersuchung einer Gewebeprobe (Biopsie) Klarheit veschafft, ob es sich um eine gutartige Veränderung oder einen bösartigen Tumor handelt.
Solche Gewebeproben werden vielfach noch operativ mit Vollnarkose und Krankenhausaufenthalt entnommen, minimal-invasive Alternativen sind jedoch auf dem Vormarsch. Bei der ambulant durchführbaren Stanzbiopsie wird unter örtlicher Betäubung eine Hohlnadel zur verdächtigen Stelle geschoben und eine
Gewebeprobe ausgestanzt.
Auch die Vakuumbiopsie erfolgt ambulant und unter örtlicher Betäubung:
Das Gewebe wird dabei durch eine seitliche Nadelöffnung erst angesaugt
und dann abgeschnitten. Wird die Nadel dann im Urzeigersinn gedreht,
können die Ärzte ein Gewebsareal von bis zu 15 Millimetern Durchmesser
von innen heraus abtragen. Das Verfahren ist vor allem bei kleinen
Veränderungen (unter einem Zentimeter Durchmesser) und bei
Mikroverkalkungen sinnvoll - einem Bereich bei dem andere Techniken eine
geringere Treffsicherheit haben.
Der Grund für die größere Genauigkeit:
Die Ärzte können mit dieser Technik im Vergleich zur Stanzbiopsie bei
einem einzigen Eingriff mehr und vor allem zusammenhängendes Gewebe
entnehmen. Kleinere Veränderungen werden dabei vollständig entfernt.
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