Internationaler Top-Preis für zukunftsweisende Arbeiten auf dem Gebiet der Tumorimmunologie geht an deutschen und amerikanischen Forscher.
Prof. Pfreundschuh von den Universitätskliniken des Saarlandes und Prof. Davis von der Stanford University School of Medicine erhielten in New York den vom
Cancer Research Institute verliehenen "William B. Coley Award for
Distinguished Research in Basic and Tumor Immunology".
Mit dem seit 1975 verliehenen Preis ehrt das Cancer Research Institute hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Grundlagen- und Tumorimmunologie. Prof. Pfreundschuh erhielt den Preis für die Entwicklung der SEREX Technologie, Prof. Mark Davis für die Entwicklung der Tetramer-Technologie.
Die Liste der bisherigen Coley-Preisträger, unter denen sich mehrere Nobel-Preis-Träger befinden, liest sich wie ein "Who is who" in Immunologie. Bisher gelang es nur wenigen Europäern, die Auszeichnung zu erhalten, und Prof Pfreundschuh ist der erste Preisträger aus Deutschland.
Die von ihm im Homburger Klinikum entwickelte und inzwischen weltweit angewandte sogenannte SEREX-Technologie (serological identification of recombinantly expressed antigens) hat die herkömmlichen Vorstellungen von den Interaktionen zwischen Immunsystem und Tumor grundlegend verändert.
Glaubte man früher, dass nur wenige Tumoren vom Immunsystem erkannt werden, so weiß man aufgrund der SEREX-Technologie mittlerweile, daß die meisten Tumoren vom Immunsystem identifiziert werden können. Mit SEREX gelang es darüber hinaus, die Tumorstrukturen, die vom Immunsystem erkannt werden, molekular zu charakterisieren und Impfstoffe zu entwickeln, die teilweise bereits in der klinischen Prüfung sind.
Obwohl zunächst für die Tumorimmunologie entwickelt, wird SEREX inzwischen auch von Forschern eingesetzt, die auf anderen Gebieten der Medizin immunologisch forschen, z.B. in der Rheumatologie, Kardiologie und Gastroenterologie.
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