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Frauenheilkunde: Mehr als High Tech und Hormone

13.06.2000

Eine Frauenheilkunde an der Seite der Frauen, um auf eine frauengerechtere Welt hinzuwirken, High-Tech-Medizin wenn nötig, aber vor allem Begleitung und Unterstützung in allen Lebensphasen - so wünscht sich Professor Günther Kindermann, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, die zukünftige Entwicklung seines Faches.

"Die Frauenheilkunde ist das Fach mit dem größten bevölkerungs- und gesundheitspolitischen Gewicht", erklärt Prof Kindermann, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, bei der Eröffnung des 53. Kongresses der Gesellschaft in München.

Seine Argumente: Die Senkung der Mütter- und Neugeborenensterblichkeit, die Beherrschung der menschlichen Fortpflanzung, Fortschritte der Krebsmedizin bei gynäkologischen Tumoren sowie Langzeitkonzepte für ein beschwerdeärmeres Älterwerden haben viel dazu beigetragen, dass Frauen heute ein hohes Maß an Unabhängigkeit genießen.

Vielfalt und Einheit - so lautet ein Motto des Kongresses, da sich die Frauenheilkunde in Spezialrichtungen aufgliedern muß, um in der Fortschritte auf so unterschiedlichen Gebieten wie Pränatal- und Geburtsmedizin, Onkologie, Hormonforschung oder Fortpflanzungsmedizin zu erzielen. Dennoch plädiert Kindermann für die Einheit des Faches:

"Frauenheilkunde ist das Gesamtkonzept einer lebenslangen Beratung und Betreuung nicht nur kranker, sondern auch gesunder Frauen." Damit bleibt zwar High-Tech-Medizin ein Trumpf, ist aber nicht alles. Vielmehr komme es darauf an, Mädchen und Frauen durch alle Lebensphasen mit wechselnden Bedürfnissen von der Pubertät bis ins hohe Lebensalter zu begleiten.

Dieser Anforderung tragen die Gynäkologen in der Ausbildung inzwischen Rechnung: Die Psychosomatik etwa ist fest verankert, eine entsprechende Ausbildung gehört zum Studium. "Daher werden an den meisten Kliniken seit einigen Jahren die entsprechenden Fachabteilungen ausgebaut", weiß Prof Stauber von der I. Frauenklinik der Universität München. Drei Viertel aller universitären Frauenkliniken haben eigene psychosomatische Arbeitsgruppen oder arbeiten eng mit entsprechenden Gruppen zusammen.

© medizin.at

 

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