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Prognosefaktoren für Brustkrebs

20.06.2000

Manchen Frauen könnte eine Chemotherapie erspart werden: Mit Hilfe neuer Prognosefaktoren, die derzeit in klinischen Studien überprüft werden, ist es möglich, das individuelle Brustkrebs-Risiko betroffener Frauen besser abzuschätzen.

Dabei handelt es sich u.a. um tumorbiologische Faktoren, die bei der Invasion von Tumorzellen in das umliegende gesunde Gewebe sowie bei deren Ausbreitung im Körper eine Rolle spielen. Sie können durch eine Laboruntersuchung des herausoperierten Tumorgewebes bestimmt werden. Sind diese Werte niedrig (bei 55% der Patientinnen im Frühstadium) ist das Risiko, daß die Krankheit wiederkommt, gering.

Diesen Frauen könnte eine Chemotherapie erspart werden. Untersuchungen deuten darüber hinaus darauf hin, daß Frauen mit hohen Werten von einer vorbeugenden Chemotherapie profitieren.

Bedeutsam für die Prognose ist auch, ob der Tumor bereits Zellen über die Blutbahn ins Knochenmark abgesiedelt hat. Diese "schlummernden" Tumorzellen (Mikrometastasen) können mit spezifischen Antikörpern in einer Knochenmarksprobe, die bei der Operation des Tumors entnommen wird, aufgespürt werden.

Werden Tumorzellen nachgewiesen, haben die Frauen ein deutlich erhöhtes Risiko, daß sich Fernmetastasen entwickeln, die bei Brustkrebs meist die eigentliche Todesursache sind. Auch eine solche Untersuchung kann - in Kombination mit anderen Prognosefaktoren - dazu beitragen, daß Frauen mit geringem Risiko eine vorbeugende Therapie erspart bleibt. Eine Untersuchung belegt, daß 99% der Frauen, bei denen weder in den Achsel-Lymphknoten noch im Knochenmark Tumorzellen nachweisbar sind, vier Jahre nach Diagnosestellung gesund sind.

Allerdings sind Mikrometastasen im Knochenmark mitunter auch bei Patientinnen nachweisbar, deren Lymphknoten nicht von Krebszellen befallen sind. Auch diese Frauen könnten von einer spezifischen Therapie profitieren.

Bei ungünstiger Prognose behandeln die Ärzte inzwischen mit stärker wirksamen Chemotherapeutika, sind Hormonrezeptoren auf den Tumoren nachweisbar, schließt sich eine 5jährige Hormonbehandlung an.

© medizin.at

 

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