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Bessere Therapiewahl bei Brustkrebs

20.06.2000

Neue Diagnosemethoden erleichtern die Therapie-Entscheidung bei Brustkrebs. Ärzte können in der Zukunft die Behandlung dem individuellen Krankheitsrisiko von Brustkrebspatientinnen besser anpassen, betonen Experten auf dem 53. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe in München.

Einfach ist die Therapie-Entscheidung bei Frauen mit geringem Risiko: Liegt der Tumor-Durchmesser unter 1cm, trägt die Geschwulst Bindungsstellen (Rezeptoren) für Östrogene, sind die Zellen nur geringfügig verändert und in den Achsel-Lymphknoten keine Krebszellen nachweisbar - kann die Patientin durch eine brusterhaltende Operation und nachfolgende Strahlentherapie mit großer Sicherheit geheilt werden.

Doch solche idealen Risiko-Konstellationen diagnostizieren die Ärzte nur bei 5-10% der betroffenen Frauen. Bei der überwiegenden Mehrheit sieht das Risikoprofil ungünstiger aus. Die Folge: Etwa 90% der Frauen im Frühstadium der Erkrankung erhalten nach Operation und Bestrahlung eine vorbeugende (adjuvante) Chemotherapie, die vermeiden soll, daß der Tumor wächst oder Metastasen bildet.

Mit den konventionellen Prognosefaktoren gelingt es nicht, jene Hochrisikopatientinnen (30%) zu identifizieren, denen eine adjuvante Therapie wirklich nützt. Nur diese Frauen haben ein hohes Risiko, daß die Krankheit erneut ausbricht.

Bislang fehlten die Möglichkeiten, diese Betroffenen zu identifizieren. Im Umkehrschluß bedeutet dieses diagnostische Defizit: Nur 30 von 100 Brustkrebspatientinnen, die sich einer adjuvanten Chemotherapie unterziehen, brauchen eine solche Behandlung; statistisch gesehen profitieren nur 10 von 100 Frauen wirklich von dieser Therapie.

© medizin.at

 

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