Bislang konnten die Alzheimer-typischen Veränderungen im Gehirn erst post mortem untersucht werden. Nun könnte ein neues Molekül die endgültige Diagnose und Behandlungüberwachung von
Alzheimer bei lebenden Patienten ermöglichen.
Bis heute gab es keine Methode, die Plaque-Bildung im Gehirn von
lebenden Alzheimerpatienten sichtbar zu machen. Dies erschwerte die
Überprüfung von Krankheitsfortschritt, Behandlungserfolgen oder generell der
Wirksamkeit neuer Methoden.
Eines der Probleme: es konnte bis jetzt kein Mittel gefunden werden, das nicht nur die Blut-Hirnschranke überwindet, sondern sich auch an das Plaque bindet, um mittels bildgebender Methoden sichtbar gemacht werden zu können.
Forscher der "University of Pennsylvania School of Medicine" haben nun
eine Lösung dieses Problems gefunden: Dr. Virginnia Lee und ihr Team
entwickelten ein Molekül, das im Mäusemodell die Blut-Hirnschranke
passiert und sich spezifisch an das Plaque bindet.
Damit können nun existente bildgebende Verfahren angewandt werden. Es ist dies der erste gelungene Versuch, Alzheimer-Plaque in lebenden Tieren darzustellen. Die Arbeit wurde in der neuesten Ausgabe von "Proceedings of the
National Academy of Science (PNAS)" veröffentlicht.
"Das Aufregende an unserer Arbeit ist, daß es möglich sein wird, die Wirksamkeit von Therapien zu überprüfen, die das Plaque-Wachstum verringern sollen, wenn das Molekül klinisch erst einmal erprobt ist", erklärt Dr. Lee.
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